Manipulation: So reagieren Sie auf unfaire Gesprächstechniken

Wo es kommunikativ um etwas geht, ja, wo es kommunikativ auch mal zur Sache geht, da sind kleinere und manchmal auch größere manipulative Manöver oft nicht weit. Das ist nicht schön, aber es ist die Realität. Menschen versuchen ihre Position in relevanten und schwierigen Situationen schließlich nicht immer nur mittels sachlicher Argumente zu untermauern, sondern sie setzen auch gern einmal rhetorischen Druck, Verzerrungstechniken oder auch Ablenkungstechniken ein ‒ um nur einige manipulative Manöver zu nennen.

Definition: Manipulative Manöver

Was wir unter manipulativen Manövern verstehen, sind kommunikative Techniken, die in der ein oder anderen Weise dazu genutzt werden, um bewusst unser Denken in die Irre zu leiten oder unsere Emotionen durcheinanderzubringen. Was das bedeuten soll, möchten wir anhand eines repräsentativen Beispiels verdeutlichen.

Beispiel: der Strohmann-Angriff

Schauen wir dafür eine Situation an, in der jemand bewusst unser Denken in die Irre zu leiten versucht: Nehmen wir an, dass Sie mit jemandem über ein Thema diskutieren und Ihr Gegenüber stellt Ihre Position bewusst verzerrt dar. Im Anschluss argumentiert Ihr Gegenüber dann gegen diese verzerrte Position, tut aber so, als ob es gegen Ihre wirkliche Position argumentiert hätte. Dieses Manöver hat einen Namen. Man nennt es Strohmann oder Strohmann-Angriff.

Anstatt gegen Sie und Ihre reale Position zu argumentieren, baut sich Ihr Gegenüber sinnbildlich gesprochen eine Puppe aus Stroh mit einer Strohmannposition, die man leichter angreifen kann als Ihre reale Position. Die Hoffnung Ihres Gegenübers ist dabei, dass Sie die Verzerrung Ihrer Position nicht rechtzeitig bemerken und Ihr Gegenüber somit argumentativ besser dasteht, als wenn es gegen Ihre reale Position argumentiert hätte. Wenn das gelingt und Sie den Strohmann nicht bemerken, dann hat Sie Ihr Gegenüber ausgetrickst! Die unbemerkte Verzerrung hat Sie in die Irre geleitet und Ihnen ist überhaupt nicht klar, weshalb Sie argumentativ so schlecht abgeschnitten haben.

Wie auf manipulative Manöver reagieren?

Im konkreten Fall des Strohmanns wäre folgende dreiteilige Reaktion möglich: Machen Sie das Gegenüber erstens darauf aufmerksam, dass es Ihre reale Position nicht erfasst hat, z. B. mit den Worten: „Ich denke, da liegt ein Missverständnis vor.“ Erläutern Sie zweitens Ihre reale Position erneut: „Was ich eigentlich sage, ist dies-und-das.“ Und fordern Sie ggf. drittens Ihr Gegenüber auf, sich noch einmal zu Ihrer realen Position zu positionieren: „Wie stehen Sie dazu?“ Generell lässt sich für die Reaktion auf manipulative Techniken sagen: Um souverän auf eine manipulative Technik reagieren zu können, muss man sie erst einmal erkennen. Mehr noch: Man muss sie sogar rechtzeitig erkennen, nämlich in der Gesprächssituation und nicht erst danach. Und gerade weil das rechtzeitige Erkennen den ersten Schritt bildet, um manipulative Situationen zu meistern, ist es wichtig, die manipulativen Techniken zu kennen, die man erkennen soll!

Mehr erfahren?

Mehr erfahren über manipulative Manöver im Buch "Menschen überzeugen und Manipulationen kontern"

In unserem Buch „Menschen überzeugen und Manipulationen kontern“ möchten wir Ihnen daher u. a. eine Art Begriffsnetzwerk zur Verfügung stellen, das genau das leistet: Es soll Ihnen eine Kenntnis zentraler manipulativer Techniken verschaffen ‒ eine Art Landkarte der Manipulation. Dieses Begriffsnetzwerk ‒ diese Landkarte ‒ soll es Ihnen letztlich leichter machen, reale Situationen schneller einzuordnen.

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