Die 9 Hebel der agilen Transformation von Organisationen

Organisationsdesign.

Eine der anspruchsvollsten Aufgaben bei der Umgestaltung von Organisationen ist die Restrukturierung – also die Arbeit an der Organisationsstruktur. Früher sprach man schlicht von Struktur, heute hat sich der Begriff Design durchgesetzt. Er betont, dass Organisationen nie „fertig“ sind, sondern sich immer in einem Entwurfszustand befinden. Das Organisationsdesign regelt Aufbau, Rollen, Machtverteilung und Hierarchie einer Organisation. Es gibt viele Möglichkeiten der Gliederung, doch wie findet man das passende Design?

Komplexitätslandkarte

Hierfür nutzen wir unsere Komplexitätslandkarte. Sie basiert auf zwei Dimensionen:

  • Vielfalt/Varietät (Produkte, Märkte, Kunden …)
  • Volatilität/Dynamik (Vorläufigkeit von Entscheidungen)
Abb. 1: Komplexitätslandkarte

Die Landkarte beschreibt unterschiedliche Komplexitätsgrade, genauer Komplexitätsanforderungen an Organisationen. Auf dieser Landkarte können sie ihre Position bestimmen: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Je nach Lage ergeben sich unterschiedliche Anforderungen – und damit unterschiedliche Designs. Ein Organisationsdesign wird heute nicht mehr nach internen Logiken entwickelt, sondern versteht sich als Antwort auf Komplexität und Dynamik.

Vier Typen von Organisationen

Als nächsten Schritt und für die Entwicklung eines passenden Designs ist die Arbeit von Henry Mintzberg (Understanding Organizations… Finally! 2023) besonders hilfreich. Er unterscheidet vier grundlegende Organisationsformen:

  1. The Personal Enterprise – um Gründer:innen zentriert (z. B. Start-ups)
  2. The Programmed Machine – Organisationen, die wie Maschinen funktionieren (z. B. Automobilwerke, McDonald’s)
  3. The Professional Assembly – Organisationen, in denen Expert:innen nach eigener Logik arbeiten (z. B. Universitäten, Forschung)
  4. The Project Pioneer – Organisationen, die komplexe Themen in Projekten vorantreiben

Diese Typen lassen sich gut in die Komplexitätslandkarte einordnen – von der „Maschine“ unten links bis zu den „Pioneers“ oben rechts.

Abb. 2: Komplexitätslandkarte und Organisationsformen

Die 9 Hebel der Moving Organizations

In den letzten Jahren hat sich der Sprachgebrauch geändert: Der Begriff Agilität ist vielerorts „verbrannt“. Die Herausforderungen sind jedoch geblieben: Anpassung, Krisenbewältigung, Widersprüche managen, Grenzen ziehen und dennoch wachsen. Die Komplexität steigt und Organisationen müssen in Bewegung bleiben und an sich arbeiten. Wo soll man ansetzen? Als Orientierungshilfe schlagen wir die 9 Hebel der Moving Organizations vor. Einer dieser Hebel – Nr. 9 – ist das Organisationsdesign.

Abb. 3: Die 9 Hebel der Moving Organization

Jede Organisation, jeder Bereich oder jede Abteilung kann die Hebel für eine Standortbestimmung nutzen: Wo sind wir gut, mittelmäßig oder schlecht aufgestellt? So wird rasch klar, wo Veränderungsbedarf besteht. Unser Rat: Nicht mit mehr als zwei Hebeln gleichzeitig beginnen. Weniger ist mehr – so entsteht mehr Wirkung.

Fazit

Organisationen weiterzuentwickeln und in Bewegung zu halten, ist anspruchsvoll – aber auch lohnend. Es braucht Klarheit, Kreativität und Mut. Wie das gelingt (und manchmal auch scheitert), beschreiben wir in: Moving Organizations. Wie Sie sich durch agile Transformation krisenfest aufstellen.

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