Unternehmertum weitergedacht

Plädoyer für ein holistisches Unternehmertum.

Gegenwärtig und für die Zukunft sind Haltung und Hintergrund, Impulse und Inspiration, Werte und Wertschätzung von Wirtschaft einmal mehr gefragt. Die Nachfolgesorgen vieler Familienunternehmen, Burn-Outs in den Belegschaften und fehlende Mitarbeitendenbindung, die ungelösten Klima- und Umweltkrisen, die digitale Transformation und nicht zuletzt die Rezession – die Unternehmerinnen und Unternehmer sind derzeit herausgefordert, wie sie es selten waren. Doch sind es die bewährten Rezepte, mit denen sich diese vielfältigen Probleme bewältigen lassen? Oder ist es Zeit für neue Interpretationsmuster, die weit über die klassische Theorie und Methoden der Wirtschaftswissenschaften hinausweisen?

Holistisch ist der neue Wert

Paradigmen wie der Homo oeconomicus, die Gewinnmaximierung und die Eigennutzorientierung erzählen die Geschichte des letzten Jahrhunderts und geben nur eindimensionale Antworten auf komplexe Aufgaben. Längst können sie durch eine vernetzte Denkweise erfolgreich ersetzt werden, mit der Unternehmen als lebendige Organisationen ganzheitlich erfasst werden – mit ihren Teams und Mitarbeitenden, ihrer Wertschöpfung und Wirkung, ihrem Streben nach Erfolg und der Enkelfähigkeit als Qualitätsanspruch nachhaltigen Wirtschaftens.

Aber wer sind die tragfähigen Werttreiberinnen und Werttreiber, die ihre Rolle und Verantwortung im Gefüge von Gesellschaft und Umwelt, von Kunden und Mitarbeiterinnen weiterdenken und holistisch interpretieren? Es sind Unternehmerinnen und Unternehmer, die jene Mär vom rein rational denkenden und nur von Vernunft geprägten Handelnden durch ein umfassendes Menschenbild ersetzen. Sie lassen sich davon leiten, dass Mitarbeitende von persönlichen Motiven geprägt sind und über einen eigenen Entwicklungs- und Gestaltungswillen verfügen. Hier ist von Entrepreneurinnen und Entrepreneuren die Rede, die sich von der technokratischen und utilitaristischen Weltauffassung und der Fortschrittserzählung der Moderne verabschieden; sie erkennen den Wert von Beziehungen, indem sie ihn als den eigentlichen Schlüssel für unternehmerischen Erfolg antizipieren. Die Illusion unendlicher ökonomischer Potenziale und unerschöpflicher Ressourcen haben sie durchschaut und setzen auf die enge Verbindung wirtschaftlichen Handelns mit Umwelt und Mensch. Von kurzfristiger Rentabilität und Effizienz(steigerung) als einzig relevantes ökonomisches Narrativ haben sie sich abgewendet und widmen sich einem Shared Value zwischen Unternehmen und Gesellschaft. Nicht, weil sie es sollen, sondern weil sie es wollen.

Unternehmensführung jenseits der Mythen

Buchabbildung vom Buch Die Werttreiber. Plädoyer für ein holistisches Unternehmertum

Hier setzt das Buch „Die Werttreiber“ an und vermisst den Gestaltungsraum eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Unternehmertums neu. Es gibt den Leserinnen und Lesern eine komplexe, holistische Perspektive an die Hand. Damit zielt „Die Werttreiber“ auf einen blinden Fleck der Wirtschaftswissenschaften, die die Rolle, Bedeutung und Wirkung von Unternehmertum im Gefüge von Gesellschaft und Wirtschaft weitgehend ignorieren.

Mit analytischer, interdisziplinärer und lebensnaher Geste greift das Buch inspirierende Impulse aus Soziologie und Systemtheorie, Geschichte und Recht, Philosophie und Psychologie auf. Ohne moralisch zu werden gibt „Die Werttreiber“ vielmehr einer umfassend begründeten Interpretation von Unternehmertum Substanz. So entfaltet sich eine progressive Denkweise, die wie selbstverständlich die ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts integriert.

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