Die Sehnsucht, etwas zu bewegen, wohnt in allen von uns und kennt keine Altersgrenzen

Die Sicht der Generation X als Brückenbauer*in: Die Leistungsfähigkeit kennt keine Altersgrenzen.

Können Sie sich noch an die Anfänge Ihrer beruflichen Karriere erinnern?

Als junge Berufsanfängerin habe ich mich geärgert, dass ich zu wenig Gehör hatte. Ideen waren da. Interesse daran hatte niemand. Mein Vorgesetzter fand mich lediglich anstrengend. Von Mentoringprogrammen war keine Rede. Folglich war man auf sich gestellt.

Heute habe ich den Luxus, dass ich zurückblicken und meine Erfahrungen im Umgang mit den Nachfolgegenerationen sinnvoll einsetzen kann. Die Devise lautet: Mache es anders und gehe in den Dialog. Im Jetzt nehme ich wahr, dass die Sichtbarkeit der Jungen über all die Jahre immer noch nicht besser ist. Dazu kommt, dass die Generationen über 50 auf dem Arbeitsmarkt stereotypisch eingeordnet werden. Genau hier verstehe ich mich in der Rolle als Brückenbauerin. Denn es kann nicht sein, dass wertvolle Persönlichkeiten infolge Alters- oder Hierarchieklassierungen diskriminiert werden. Für mich war und ist das Reverse Mentoring eine Schlüsselmethode, diesen stereotypischen Verhaltensweisen entgegen zu wirken. Im Zentrum steht das Teilen von Wissen, Erfahrung und das gegenseitige Verständnis füreinander. Gemeinsam können alle Generationen mehr Sichtbarkeit schaffen und die Altersfrage in den Hintergrund stellen. Ein weiterer Denkanstoss ist die steigende Vitalität der Menschen sowie das Nachwuchsproblem. Andere Arbeitsmodelle müssen her und das Mitwirken von allen ist unabdingbar.

Deshalb ist es lohnenswert, den Wissenstransfer zwischen Generationen zu gestalten

  • Die sich schnell verändernden Rahmenbedingung verändern die Anforderungen an Organisationen, an die Zusammenarbeit und an das Individuum.
  • Das Potenzial der jüngeren wie auch älteren Mitarbeitenden vollumfänglich nutzen.
  • Als Antwort zum Demografiewandel sollen neue Arbeitsmodelle entstehen, so dass die Kompetenzen der motivierten Senioren weiterhin genutzt werden können.
  • Wissen und Erfahrung explizit für alle zugänglich machen.
  • Den gegenseitigen Respekt fördern für eine bessere Zusammenarbeit.
  • Die vorhandenen Synergien nutzen, Talente sichtbar machen und die Zugehörigkeit stärken.
  • Die Widerstandsfähigkeit von Individuum und Organisation auf- und ausbauen.

So können Organisationen von den verschiedenen Generationen profitieren

  • Den Rahmen für einen hierarchie-, bereichs- und generationenübergreifenden Dialog schaffen.
  • Den Mehrwert für die Entwicklung der Mitarbeitenden und der Organisation aufzeigen, wenn Jung und Alt gemeinsame Ziele sowie einzelne persönliche Ziele verfolgen.
  • Junge Mitarbeitende bringen frisches Wissen mit, haben digitale Skills, welche Sie pragmatisch an die anderen Generationen weitergeben können.
  • Die senioren Mitarbeitenden verfügen über eine unbezahlbare Erfahrung und Wissen, welches für die Weiterentwicklung der Organisation essenziell ist und die Jungen davon profitieren können.
  • Das Risiko von Wissensverlust (implizit) aufdecken und für die Nachfolgegenerationen sicherstellen, damit einen reibungslosen Übergang optimal umgesetzt werden kann.

Reverse Mentoring ist eine einfache Methode mit viel Wirkung

Bisher wurde der Reverse Mentoring Ansatz – Juniors coachen Seniors – nur begrenzt eingesetzt. Meist im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Um die oben aufgeführten Themen aufzunehmen, empfehlen wir eine Ausweitung und tiefergreifende Implementierung:

  • Bereichsübergreifende Prozesse gemeinsam reflektieren, verstehen und neu oder anders gestalten.
  • Der fachübergreifende Austausch als Chance nutzen um voneinander und miteinander zu wachsen.
  • Der hierarchieübergreifende Austausch nutzen um neue Führungsskills aneignen zu können.
  • Neues Wissen einfach «on the job» lernen, trainieren und gemeinsam verinnerlichen.
  • Als kulturelles Element fördert es die Zusammenarbeit, nährt Vertrauen, minimiert Konflikte und fördert die Innovation in Organisationen. Dadurch steigen die Leistungsfähigkeit und die Motivation.

Fazit: Die Antwort auf die schnelllebige Zeit ist das gemeinsame Wirken, die soziale Interaktion und der sinnstiftende Beitrag jedes Individuums im Sinne der Gemeinschaft.

Mehr über Reverse Mentoring erfahren?

Wissensmanagement: Wissen gewusst wie weitergeben

Reverse Mentoring steht für ein gegenseitiges Unterstützen und Coachen zwischen Generationen. In ihrem Buch zeigen Sandra Jauslin, Javier Hernández und Volker Schulte, wie der Wissenstransfer und die gegenseitige Unterstützung zwischen den Generationen gestaltet werden können.

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