Nachhaltig Führen – Folge 3: Werkzeuge für Organisationen und eine bessere Gesellschaft

Der soziologisch-systemische Blick.

Neben Ingenieurinnen, Betriebswirten und Juristinnen hatten bislang auch Psychologen „eine Stimme“ in Unternehmen. Deren Erfolg hängt wesentlich von der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft ihrer Beschäftigten ab, die mit technischen, ökonomischen oder rechtlichen Maßstäben nicht erfassbar ist. Soziologen und Soziologinnen saßen mit ihren abstrakten Befunden im akademischen Elfenbeinturm. Das hat sich geändert, seitdem das gesellschaftliche Klima so gestört ist, dass es auch Betriebe belasten kann. Müsste nicht für Leitende ein wichtiger Gesprächspartner sein, wer untersucht, was eine Gesellschaft zusammenhält?

Namhafte Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler haben gesellschaftliche Entwicklungen untersucht und unterschiedliche Erkenntnisse herausgearbeitet. In meinem Buch erörtere ich die Befunde von Andreas Reckwitz, Hartmut Rosa, Ulrich Beck, Jens Beckert, Maja Göpel, Armin Nassehi, Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser. Sie propagieren neue „Mindsets“, Horizonte und soziale Praktiken, neue Formen der Kooperation, glaubwürdige Erwartungen und moralische Integrität. All das kann mit den Werkzeugen, die ich in Folge zwei angedeutet habe und im Buch beschreibe, realisiert werden.

Das NEO-Haus

Das NEO-Haus (Nachhaltige Entwicklung in Organisationen) verknüpft mit seinen neun Kategorien sozialökologische Resilienzprinzipien mit Funktionsprinzipien organisierter, sozialer Systeme, Grundsätzen nachhaltiger Entwicklung und Erkenntnissen der Verhaltensforschung. Das macht dieses „Idealmodell“ unabhängig nicht nur von Typ und Größe der Organisation, sondern auch von der Art von Erträgen, die man erbringen will. Mit dem NEO-Check kann man die Ausprägung der Kategorien für die eigene Organisation einschätzen – und dementsprechend handeln!

Abbildung NEO-Haus

Wer nachhaltig führen will, muss außerdem mit Komplexität umgehen können, weil das die Herausforderung schlechthin für Leitende im 21. Jahrhundert ist. Hier helfen Strategien, die auf den ersten Blick paradox erscheinen, in Kombination jedoch wirkmächtig sind:

  1. Schule dein imaginatives Abstraktionsvermögen. Dann kannst du sowohl dein eigenes Verhalten als auch das Verhalten anderer besser reflektieren, Potenziale leichter erkennen und Zukunft besser gestalten.
  2. Kultiviere perspektivische Vielfalt, weil Dein Kopf für die Komplexität der Herausforderungen zu klein ist.
  3. Vereinfache, was vereinfacht werden kann. Schädliche Eigenkomplexität (manche nennen es Bürokratie) kannst du damit abbauen.

Blick nach vorne

Zukunft ist naturgemäß ungewiss. Was aktuell in der Welt geschieht, stimmt nicht gerade zuversichtlich. Wer eine Organisation leitet, kann jedoch die (potenzielle) Gestaltungskraft dieses besonderen sozialen Systems nutzen, um in einer Gesellschaft, der es nicht gut geht, positive Impulse zu setzen – und selbstverständlich davon zu profitieren. Das eigene Denken und Handeln bedarf jedoch einer neuen Rahmung – aus gutem Grund: Ändern sich die Bedingungen der Führung, müssen ihre Grundlagen hinterfragt, muss Besseres gefunden und ausprobiert werden. Ziel ist Nachhaltigkeit. Im umfassenden Sinne.

Mehr erfahren?

Dieser Ratgeber beschreibt Grundlagen und neue Werkzeuge für nachhaltiges Führen. Der Autor zeigt, dass eine neue Erfolgslogik der Führung, die auf Erkenntnissen der sozial-ökologischen Resilienzforschung, der Bio-Kybernetik, der Verhaltensforschung sowie der Theorie sozialer Systeme beruht, entscheidende Impulse für erfolgreichere Organisationen und eine bessere Gesellschaft geben kann. Dieses Buches unterstützt Führungskräfte dabei, nachhaltig zu führen.

Mehr erfahren über das NEO-Haus im Buch Nachhaltig Führen

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