New Work? Gerne, aber bitte mit Plan!

Welches Unternehmen träumt nicht von einer modernen Unternehmenskultur? Wo motivierte Teams nach gemeinsamen Werten eigenmotiviert handeln, ist die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Organisationen, die nach dem New Work Prinzip arbeiten, sind wesentlich erfolgreicher. Nur: Wie kann man es schaffen, eine New Work Kultur zu entwickeln und was kennzeichnet New Work?

Andere Räume

Eine geänderte Umgebung erzeugt verändertes Verhalten. Man kann diesen Punkt auf unterschiedliche Arten deuten. Der gelegentliche Wechsel des Arbeitsplatzes oder mobile Arbeitsplätze unterstützen frisches Denken im Unternehmen. Deshalb legt man heutzutage so großen Wert auf besonders coole Locations für Meetings (wenn die aktuelle Krise mal wieder normales Leben zulässt).

Mobiles Arbeiten

Die Corona Krise 2020 hat auch hartnäckige Digitalmuffel plötzlich gezwungen, Remote-Technologien zu nutzen. Mobiles Arbeiten erfordert allerdings mehr als nur Videokonferenzen oder Remote-Zugriff auf ERP-Software. Vor allem die Workflows in der Personal- und Organisationsentwickung müssen von Anfang an auf ortsunabhängiges Arbeiten ausgerichtet sein. Das betrifft die Teamkommunikation, sichere Versionierung zur Fehlervermeidung und Kompetenzentwicklung.

Interdisziplinäres Arbeiten

Auch wenn es so scheint: New Work bedeutet nicht “New People”, obwohl sich viele Job-Angebote mit Hipster-Fotos schmücken. Hierbei sind allerdings von 34 Mio sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Stand 30.09.2019, Statistisches Bundesamt) nur 6,7 Mio unter 35 Jahren alt. In der Konsequenz sollte es gelingen, Rahmenbedingungen für die Teamarbeit aller Altersgruppen und aller Stellen/ Rollen zu schaffen. Ein typisches Beispiel sind digitale Wissensräume, die Grundlage zur organisationalen Schwarmintelligenz.

Ganzheitliches Denken

Was eigentlich schon seit dem Turmbau zu Babel bekannt ist, gemeinsame Ziele und Werte in einer Sprache zu teilen, erfordert die Schaffung von transparenten Entscheidungen, beispielsweise durch den Einsatz von Information Management, welches Veränderungen nachvollziehbar werden lässt und die Förderung persönlicher Kompetenzen ermöglicht. Eine moderne Organisation verkörpert klar definierte, verständliche Werte und Ziele. Neben der Methode kompetenzorientierter Mitarbeitergespräche braucht es Kommunikationsformate, die auch die Funktion der digitalen Kaffeeküche freigegeben.

Flache Hierarchien

Bei diesem Thema denken wir zunächst an einen bestimmten Anti-Typ. Einst wurden die besten Fachkräfte zu Führungskräften befördert. Was wir heute verlangen, sind schlanke, transparente, zielführende Entscheidungsprozesse. Die Führungskraft unterstützt diese Prozesse, indem sie die Rahmenbedingungen dafür unterstützt und moderiert.

Vernetztes Handeln

Ein Mensch oder ein Unternehmen im Alleingang hat es schwer, gute Lösungen zu entwickeln. Selbstorganisierte Teams mit gemeinsamen Werten handeln im Sinne des Unternehmens. Das Zusammenspiel aus Kompetenzmanagement und digitalen Wissensräumen sind eine mögliche Lösung dafür.

KI-gestützte Prozesse

In der täglichen Arbeit geht enorm viel Zeit durch das Suchen von Informationen, Ansprechpartnern und Fehlerbehebungen verloren. Viele Projektteile werden zu allem Überfluss doppelt oder mehrfach in verschiedenen Fachabteilungen oder global erarbeitet. Der Performanceverlust ist kaum zu beziffern. Abhilfe könnten eine KI-gestützte, hochpersonalisierte Suchfunktion und eine sauber versionierte Wissensentwicklung bringen.

Zeitgemäße IT Umgebung

Wenn wir über die begehrten neuen Arbeitskräfte nachdenken, sollten auch die technischen Rahmenbedingungen stimmen! Methoden und Systeme müssen im Einklang stehen. Deshalb ist es nötig, bestehende IT-Lösungen zu überdenken und zu ändern, auch wenn diese betriebswirtschaftlich noch nicht abgeschrieben sind.

Gute Bezahlung

Durch den Run der Unternehmen auf Software-Entwickler haben sich die internen Gehaltsstrukturen verschoben. Durch digital gestützte und kompetenzorientierte Mitarbeitergespräche sind wir heute in der Lage, eine Vielzahl von Parametern zur Berechnung der Vergütung zu nutzen. Vielleicht werden Führungskräfte zukünftig auch danach bewertet, wie viel Wissen sie im Unternehmen geteilt haben? 

Freie Arbeitszeit

Work-Life Balance ist irreführend, wenn der Beruf kein reiner Broterwerb, sondern Berufung sein soll, also wenn er auf Werten beruht und die Individualität schützt. In der Neuropsychologie weiß man, dass Glücksgefühl durch Zugehörigkeit (nicht ausgeschlossen sein) sowie durch das Hilfe leisten für Andere entsteht. Im Zentrum unseres beruflichen Handelns steht der Kunde. Er ist der externe Taktgeber unserer täglichen Projekte. Frei planbare Tätigkeiten sollten frei bleiben.

Vertrauen

Immer besser werden zu wollen, liegt in der Natur des Menschen und der Unternehmen. Um besser zu werden, müssen Fehler erkannt werden. Zukünftig werden Einzelne nur im Team besser und deshalb ist eine “Fehlerkultur” so wichtig. Fehler entdecken, zugeben, offen darüber sprechen und zum Positiven weiterentwickeln, ohne dafür abgestraft zu werden, ist der theoretisch vielversprechende Weg dahin. Die Erkenntnisse über Fehler mit anderen zu teilen ist ein Baustein der New Work Unternehmenskultur. 

Anerkennung, Motivation

Dort, wo der typische Chef fehlt, weil man flache Hierarchien lebt, stellt sich die Frage, woher Lob und Ansporn kommen. Auch hier hilft uns die Neurowissenschaft weiter. Das gute Gefühl entsteht durch vielfältige Community-Feedbacks, sei es in Diskussionsforen (Daumen hoch), Digi-Barcamps (zuhören), Lernerfolgen (Badges) und die Team-Belohnung für gute Ergebnisse.

Selbstbestimmtes Lernen

Genau dann, wenn wir das Wissen für unser aktuelles Projekt brauchen, muss es abrufbar sein und zwar genau in dem Format, das am besten zu mir passt, sei es E-Learning, Webinar, Podcast oder Präsenztraining. Moderne Lernstrategien und -systeme ermöglichen das. Lernen muss ein Teil der Arbeit werden. Vorratslernen und Seminare war gestern.

New Work Management Action Plan zur Veranschaulichung des Textes.

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Manager, Personaler und vor allem Nachwuchs-Führungskräfte stehen nach der Krise vor der Herausforderung, Organisationen für die Zukunft auszurichten. New Work für Praktiker unterstützt sie bei jedem Schritt ihres Handelns.

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