KI-Angst aus Allmachtsanspruch?

In einer Zeit schneller Urteile und mythen-geschwängerter Lagerbildung gilt es, auch in Unternehmen den Blick zu weiten: Viele denken bei Künstlicher Intelligenz im Personal zuerst an omnipotente Tools wie Chatbots auf Karriereportalen oder Videointerviews mit einer KI, um die Auswahl im Recruiting einfacher zu machen. Dann spalten sich schnell zwei Lager: Auf der einen Seite alle, die ihr Heil in smarten Helferlein suchen und auf der anderen Seite jene, die sofort in den Widerstand gehen, nach dem Motto „entweder menschlich oder maschinell“. Diese Lagerbildung wirkt auf gesellschaftliche Diskussion und damit auch auf die Bereitschaft, KI in Unternehmen einzusetzen.

Ein bekannter Vertreter der Gruppe sogenannter Tech-Pessimisten ist Nick Bostrom, schwedischer Philosoph an der Uni Oxford und Experte für Bioethik und Technikfolgenabschätzung. Seine Forschung befasst sich mit existentieller Bedrohung von KI, die uns in Summe mehr Schaden zufügen werde oder die zu wenig vorhersagbar sei, um dazu eine optimistische Haltung einzunehmen. Zu den Tech-Optimisten zählen viele KI-Forscher, unter ihnen Ray Kurzweil, amerikanischer Futurist und Leiter der technischen Entwicklung bei Google. Er ist bekannt für seinen unerschütterlichen Glauben an den Fortschritt der Menschheit und geht davon aus, dass KI keine existentielle Gefahr darstellt.

Am Beispiel dieser beiden Lager vereint KI als Idee alle widersprüchlichen Vorstellungen, die unsere Menschheit über sich selbst hat. Die Idee, Künstliche Intelligenz sei ein Wesen oder Werkzeug, das den Menschen ersetzen soll, spiegelt scheinbar nur den menschlichen Allmachtsanspruch. Mit diesem Ansatz lässt sich leicht die Sorge verbinden, den Anspruch als Retter der Welt verlieren zu können.

Das Buch „Künstliche Intelligenz in der Personalarbeit – Potenziale nutzen und verantwortungsbewusst handeln“ führt nicht die philosophische Diskussion, sondern hilft beim Realitätscheck: Welche KI-Tools gibt es heute rund um People & Culture und welche dienen Unternehmen und Belegschaft? Wie können wir sie verantwortlich und ethisch sensibel einführen und steuern. Damit geht das Buch über die Betrachtung von KI-Tools als Effizienz-Werkzeugen hinaus, in Richtung von Kulturentwicklung. Über die Wechselwirkung von Künstlicher Intelligenz und menschlicher Kooperation betrachtet es die Chancen und Risiken für befriedigende Arbeit, zwischen persönlichen Präferenzen und den kollektiven Werten. Vor allem möchte die Autorin mit dem Buch aufzeigen, wie sich mit jedem dieser Tools die Zusammenarbeit und die Kultur verändert. Ihre Hypothese ist, dass sich die Rolle von Personalarbeit komplett verändert, weshalb es sich lohnt, jetzt darüber zu reden und neugierig zu sein. Das Buch will Expertinnen und Experten in HR, Organisationsentwicklung und Strategie Impulse geben, und allen Führungskräften im Unternehmen Lust machen auf neue Ansätze in der Arbeit mit Menschen.

Mehr erfahren?

Lust auf mehr? Im Auftakt-Video zum Buch „KI in der Personalarbeit“ erfahren Sie, warum Frau Fink das Buch geschrieben hat und worum es darin geht.

Hier geht es zu weiteren Beiträgen und zum Buch von Verena Fink:

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KI erfordert eine Qualifizierungsoffensive in deutschen Unternehmen

KI ist mehr als Technologieentwicklung – Augen auf für kulturelle Wechselwirkungen

Künstliche Intelligenz erfordert lebenslanges Lernen

Neue Zufallskultur im Metaversum?

Managerinnen, Führungskräfte und Personalverantwortliche sind gefragt, Organisationen und Teams für eine KI-basierte Arbeitszukunft auszurichten. „Künstliche Intelligenz in der Personalarbeit“ gibt praktische Anleitungen für HR und Führung.

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